Geschichte

Kurz und bündig

 
 

Geschichte im Detail

Im September 1972 lud der Gemeinderat verschiedene Institutionen wie Kirchenvorsteherschaften, Frauen- und Mütterverein u.a. zu einer Besprechung ein. Der die Sitzung leitende Gemeindeammann machte darauf aufmerksam, dass es für die Gemeindeeinwohner immer schwieriger würde, geeignete Altersunterkünfte zu finden. Die Gemeinde erachte es deshalb als notwendig eine Lösung zu finden, die es den älteren Leuten ermögliche, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Nach einer weiteren Sitzung mit der Zentralstelle der Stiftung für das Alter und einer Analyse der Situation zeigte es sich, dass in Oberuzwil das Bedürfnis für Altersunterkünfte klar ausgewiesen war. Man beschloss daher, sich für eine Alterssiedlung einzusetzen. Die Struktur der Unterkunft, ob ein Heim, Wohnungen oder eine Kombination davon,  wurde dazumal noch nicht festgelegt. Da die politische Gemeinde die Trägerschaft nicht alleine übernehmen wollte, wurde als Organisationsform eine Genossenschaft gewählt.

 
 

Der Bau von Pflegeheimplätzen wurde Ende der Siebzigerjahre ganz allgemein aktuell. Dies führte dazu, dass zwischen dem Kanton St.Gallen und den Gemeinden Uzwil, Oberuzwil und Oberbüren Besprechungen über ein geplantes Pflegeheim in der Region Uzwil stattfanden. Der Gemeinderat unterbreitete einer ausserordentlichen Bürgerversammlung am 25. September 1979 die Anträge, dass auf den Bau eines gemeindeeigenen Altersheimes zu verzichten sei; die Gemeinde Oberuzwil solle sich an der Planung eines regionalen Pflegeheimes in Niederuzwil beteiligen und der Genossenschaft Alterswohnen Oberuzwil ein unentgeltliches Baurecht für den Bau von ca. 20 Wohnungen einräumen. Die Bürgerversammlung stimmte diesen Anträgen zu.

Die Bevölkerung von Oberuzwil unterstützte die Genossenschaft Alterssiedlung Oberuzwil auch mit verschiedenen Aktionen. So fanden über längere Zeit immer wieder Bazare statt, die einen namhaften Beitrag erbrachten. Aber auch der Erlös von Silvestersingen und einem Laienschauspiel kamen dem Vorhaben zugute.

 

Nach dem Grundsatzentscheid der Bürgerversammlung musste das Projekt der Genossenschaft Alterssiedlung Oberuzwil überarbeitet und der von der Gemeinde beschlossene Verzicht auf ein Altersheim vollzogen werden. Auch die Vorgabe der Giebeldächer statt der Flachdächer war zu berücksichtigen.

Die Architekturgemeinschaft H. Denzler/F. Schmid arbeitete 1980 das Vorprojekt aus und nahm daraufhin  auch die Detailplanung an die Hand.

Am 30. März 1982 sprach die Bürgerversammlung Oberuzwil einen Gemeindebeitrag von Fr. 400'000.00. Der Spatenstich fand am 2. Juni 1982 statt und am 1. November 1983 konnten die acht 1-Zimmer-Wohnungen, 13 2-Zimmer-Wohnungen, eine 3-Zimmer-Wohnung und eine 4½-Zimmer-Wohnung bezogen, der Gemeinschaftsraum sowie die übrigen Räume genutzt werden. Die Kosten für die Erstellung der Liegenschaft Augarten beliefen sich auf Fr. 3,59 Mio.; die Gemeinde Oberuzwil beteiligte sich mit Fr. 400‘000.00.

Eine lange Planungs- und Baugeschichte konnte nach zehn Jahren endlich abgeschlossen werden.

 

Nach dem Bezug der Alterswohnungen im Augarten nahm die Nachfrage nach Alterswohnungen stark zu. An der Kapellstrasse, direkt im Dorfzentrum, wurde anstelle der alten Post eine Überbauung mit einem Dorfladen, dem Restaurant Dorfplatz und einem weiteren Gebäude geplant. Das Architekturbüro F. Schmid arbeitete ein Projekt für eine zusätzliche Liegenschaft der Alterssiedlung auf einer Bauparzelle am Dorfplatz aus.

Diesmal ging alles viel schneller vonstatten. An der Generalversammlung der Genossenschaft vom 3. Juni 1987 befürworteten die Mitglieder, dieses Projekt weiter zu verfolgen. Das Architekturbüro F. Schmid erstellte daraufhin das Projekt. Bereits am 14. Dezember 1988 verabschiedete eine ausserordentliche Generalversammlung dieses. Die Bürgerversammlung vom März 1989 sprach wiederum einen Gemeindebeitrag, diesmal in der Höhe von Fr. 200'000.00.

Am 16. Juni 1989 erfolgte der Spatenstich. Genau ein Jahr später konnte zu einer freien Besichtigung der Wohnungen eingeladen werden. Am 23. Juni 1990 zogen die ersten Mieter der 13 neuen Wohnungen ein. Die Kosten für den Bau der Liegenschaft am Dorfplatz beliefen sich auf Fr. 2,54 Mio. Bei diesem Projekt beteiligte sich die Gemeinde mit Fr. 200‘000.00. Die Dachwohnung der Liegenschaft übernahm der Architekt F. Schmid im Stockwerkeigentum.

 

2011 ergab sich die Gelegenheit, die Besitzverhältnisse der Liegenschaft am Dorfplatz zu vereinheitlichen. Die Genossenschaft konnte per 1. Januar 2011 die bisher im privaten Stockwerkeigentum stehende 4½-Zimmer-Dachwohnung erwerben, wobei das bisherige Mietverhältnis fortgesetzt wurde.

 

Alle Wohnungen unserer Siedlung waren immer überaus beliebt und stets gut ausgemietet. Sie sind sehr schön und auch sehr gut unterhalten. Den gewachsenen Ansprüchen an Wohnkomfort wurde laufend Rechnung getragen. So wurden in den letzten Jahren vier 1½-Zimmer-Wohnungen in zwei grosse 2½-Zimmer-Wohnungen umgebaut, die Küchen mit Glaskeramik-Kochfeldern und mit Geschirrspüler ausgestattet sowie Badewannen durch Duschen ersetzt.

 

Wohnungswechsel erfolgen meistens aus gesundheitlichen Gründen. So sind die Wechsel im Verhältnis zu den Anzahl Wohnungen klein; die Warteliste ist immer lang.

Aus diesem Grund hat der heutige Verwaltungsrat angeregt, einen Erweiterungsbau im Augarten mit elf neuen Wohnungen, vorwiegend 3½-Zimmer-Wohnungen, zu erstellen. Diesem Vorschlag stimmte die Generalversammlung vom 19. Juni 2014 zu. Die Gemeinde Oberuzwil stellte wieder das Grundstück im unentgeltlichen Baurecht zur Verfügung. Der Spatenstich erfolgte am 16. März 2015.

Nach knapp 20monatiger Bauzeit wurde der Erweiterungsbau der Alterssiedlung Augarten – "Wohnen im Schützengarten" – am Samstag, 02. Juli 2016 offiziell eingeweiht. Acht der elf Neubauwohnungen sind zu diesem Zeitpunkt bereits vermietet und werden im August 2016 bezogen. Im Oktober 2016 sind alle Wohnungen der Siedlung "Wohnen im Schützengarten" vermietet.